Jahrestreffen 2009

5. Internationales Jahrestreffen des Mercedes-Benz W 124-Club e.V. im Oberbergischen

Vom 18.06. bis zum 21.06.2009 trafen sich 42 herausgeputzte W 124 Mercedes im Hotel Landhaus Wirth in Marienheide-Rodt zum 5. Internationalen Jahrestreffen unseres Clubs.

Heidi und Hans-Ulrich Kind aus dem Regionaltreff NRW hatten in Ihre Heimat, das Land der Talsperren und Fachwerkhäuser eingeladen. Die Organisation dieses wunderbaren 5.Jahrestreffens lag in Ihren Händen.

Die W124-er kamen aus allen Ecken der Republik angefahren: aus Heide, vom Bodensee, aus München, aus dem Elsass und sogar aus Luxemburg, um nur einige zu nennen. Dieses Mal gab es doch noch einen besonderen Grund zu feiern, die offizielle Anerkennung unseres Clubs im März diesen Jahres. Darauf wollten alle gemeinsam anstoßen.

Das Oberbergische Land gehört zum deutschen Mittelgebirge und beherbergt 12 Talsperren, die malerisch eingebettet in der hügeligen Landschaft liegen. Die meisten Talsperren dienen zur Trinkwasserversorgung, gefüllt werden sie von den reichlichen Niederschlägen, die leider das Wetter des Bergischen Landes bestimmen. Während der Zeit unseres Jahrestreffens hatten wir viel Glück mit dem Wetter, Sonne und kurze Regengüsse wechselten sich ab.

Dieses Trinkwasser eignet sich auch zur Bierherstellung, was die Clubfreunde, die schon am Donnerstag angereist waren, ausführlich testen konnten. Heidi und Uli hatten eine Besichtigungstour in der Zunftbrauerei in Bielstein organisiert. Nach einem Rundgang durch die Produktion vorbei an riesigen Kupferkesseln, wurde zum zünftigen Schluck und zur deftigen Brotzeit in eine typisch rheinische Bierstube eingeladen. In dieser Brauerei wird in vierter Generation Erzquell Pils und Zunft Kölsch gebraut. Dies ist das einzige Kölsch, das außerhalb der Stadt Köln gebraut werden darf.

Zum Glück waren die Clubfreunde vorausschauend und kamen nur mit drei Autos zur Brauerei gefahren. Zu sechst quetschten sie sich (u.a. im Kofferraum) in die W124-er Kombis, um zum Hotel zurückzufahren.

Noch bevor am Freitagmorgen die Ausfahrt offiziell losging, hatte der Vorstand das aufblasbare ADAC Tor aufgebaut, durch welches die Autos zur Ausfahrt des 5-ten Jahrestreffen starten sollten.
Durchfahrt durch das Tor ging es in Richtung Brucher- und Listertalsperre zum Biggesee. Dort erwartete uns ein Ausflugsschiff, das uns zwei Stunden über den Biggesee chauffierte. Während der Fahrt erfuhren wir, dass der Biggesee der größte Wasserspeicher Westfalens ist. Die Wasserversorgung insbesondere des Ballungsraumes Ruhrgebiet erfolgt wesentlich durch die Entnahme von Wasser aus dem Biggesee. Neben dem Tourismus sind die Hauptaufgaben des Biggesees die Wasserversorgung, die Wasserregulierung, sowie der Hochwasserschutz für das Ruhrgebiet.
Auf dem Schiff hatten wir ausreichend Zeit bei einem Kaffee, die Gespräche vom Morgen zu vertiefen.
Nachdem wir unsere W124 in Richtung Aggertalsperre gestartet hatten, kam zum Glück wieder die Sonne heraus, sodass wir open air weiterfahren konnten.

Ein kulinarisches Highlight erwartete uns in der Rengser Mühle. In der gemütlichen Holzstube der alten Mühle wurde zur „Bergischen Kaffeetafel met allem Drüm on Dran“ eingeladen. Wer nicht aus der Umgebung kommt, dem mag diese Bezeichnung und die damit verbundene Zusammenstellung der Speisen befremdlich vorkommen. Hinter dieser bergischen Spezialität verbergen sich folgenden Zutaten: Hefeplatz, verschiedene Brotsorten, Rüben- und Apfelkraut, Butter, Quark, Käse, roher und geräucherter Schinken, Wurst, Milchreis mit Zucker und Zimt, Bergische Waffeln, Brezeln, Kuchen (in der Rengser Mühle ist der Eierkuchen die Spezialität)u.v.m.
Der wichtigste Bestandteil ist der derbe Kaffee, der traditionell in der „Dröppelminna“ serviert wird. Die Dröppelminna ist eine samowar-ähnliche Kanne, auf deren Boden das Kaffeepulver gegeben wird. Der Satz wird mit heißem Wasser aufgebrüht und über einen kleinen Hahn in die Tassen gefüllt.
Nach dieser deftigen Kaffeetafel lud der schöne Garten der Mühle zum kurzen Verweilen in der Sonne ein.

Die nächste Etappe führte uns zum Bergischen Museum  „Achse, Rad und Wagen“, welches leider zum Jahresanfang wegen Umbau vorübergehend geschlossen wurde. Daher fiel der Besuch im Museum für dieses Mal aus. Uns bot aber der Parkplatz eine wunderbare Gelegenheit alle Autos wieder ein zu sammeln, denn unterwegs sind in den kleinen Orten, einige Clubkameraden vom richtigen Wege abkommen. Erstaunlicherweise trafen wir uns aber alle wieder auf dem Parkplatz des Museums.
Das Museum sollte man aber mal für einen zukünftigen Besuch einplanen, besonders für die Technik-Interessierten, denn die BPW, die Bergische Achsen Kommanditgesellschaft ist Europas führender Hersteller von intelligenten Fahrwerksystemen für Anhänger und Auflieger. Als Systemanbieter bietet BPW von der Achse und der Lagertechnik über die Federung und die Bremse bis hin zum elektronischen Bremssystem das komplette Trailerfahrwerk aus einer Hand. Hier wurde vor 100 Jahren die erste Achse entwickelt und produziert.

Unser Weg zurück zum Hotel führte uns durch die typisch hügelige Wald- und Wiesenlandschaft, idyllische Täler mit rauschenden Bächen und kleine Orte mit wunderschönen alten Fachwerk- und Schieferhäusern. Im Hotel erwarteten uns schon die noch fehlenden Clubmitglieder, die im Laufe des Tages angereist waren.
Zum Abendessen ging es zum Haus Brucker am See, nur ein paar Gehminuten vom Hotel entfernt.  Dort war man in Anbetracht unseres zahlreichen Kommens –  obwohl wir vorbestellt hatten – überwältigt und vollkommen überfordert..
Um den Abend schön ausklingen zu lassen, trafen wir uns alle wieder in der hoteleigenen Gaststätte, wo wir noch ausführlich die Erfahrungen des Tages austauschen konnten.

Der Samstagmorgen begann für Grundey’s und ihre Zimmernachbarn ganz schön aufregend. Nach dem Versuch Ingos wallende Mähne in Form zu bringen, lief Ingo’s Fön zu Hochform auf. Bemerkbar machte sich dies durch einen scharfen Brandgeruch, der durch das Verkokeln des Föns verursacht wurde. Der anschließend brennende Fön konnte nur noch mit viel Glück und einigen Handtüchern gelöscht werden. Das hätte schlimm ausgehen können, aber zum Glück hatte Ingo schnell reagiert. Die „vierbeinigen Club-Brandmelder“, die beiden Hunde von Zengerles hatten zum Glück Alarm geschlagen und damit auch die Zimmernachbarn frühzeitig informiert. Aufgeregt und mit wilden Haaren berichtete uns Ingo am Frühstückstisch über diesen aufregenden Start in den Tag.

Die Samstagausfahrt begann landschaftlich besonders reizvoll, denn sie führte über kleine Waldstraßen, mit tollen Einblicke in den schönen deutschen Wald und durch romantische Felder zum „Oberbergischen Freilichtmuseum“ in Lindlar.

Nach einem gemütlichen Mittagessen in einem alten Gasthof auf dem Museumsgelände, hatten wir genug Zeit die Lebens- und Arbeitswelt des 19. und 20.Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Geschichte des Bergischen Landes zu bestaunen. Dort konnten wir u.a. erfahren, wie vor 100 Jahren Seile hergestellt wurden, oder wie damals geschmiedet wurde. Ein altes Bauernhaus, „Peters Hof“, das wie vor 100 Jahren eingerichtet war, gab uns einen Eindruck über das damalig karge Leben.

Leider hatte sich das Wetter inzwischen etwas verschlechtert. Dies störte uns aber nicht bei unserem nächsten Ziel, denn ein Besuch in die Unterwelt stand an.
Das nächste Ziel führte uns zur Wiehler Tropfsteinhöhle. Diejenigen, die keine Lust hatten in die Tiefen des Bergischen Landes hinabzusteigen, konnten bei Kaffe und Kuchen die Clubgespräche aufnehmen.
Die Höhlenbesucher wurden über verwinkelte Wege vorbei an Stalagmiten und Stalaktiten in das Innere der Höhle geführt Das Gangsystem ist 868 m lang. Um die Höhle herum befindet sich ein isoliertes Kalksteinnest, welches von Sandstein und Tonschiefer umgeben ist. Man findet in diesem Gestein zahlreiche Versteinerungen von Korallen und Muscheln, da es sich um ein versteinertes Korallenriff aus dem Devonmeer handelt. Mit viel Phantasie konnte man einen Wasserfall, eine Madonna oder einen Elefanten und einige andere Figuren, die im Laufe von Millionen von Jahren entstanden sind, bestaunen.

Auf der Jahreshauptversammlung des W124 Clubs wurde der derzeitige Vorstand in seinem Amt bestätigt und setzt seine Arbeit im kommenden Jahr fort. Ein gemeinsames Prosit auf die offizielle Anerkennung des Clubs beendet den offiziellen Teil des Abends.

Das anschließende mediterrane Abendessen rundete diesen wunderschönen Tag ab und bot noch mal ausführlich Gelegenheit Clubfreunde näher kennen zu

So viel darf schon verraten werden – denn nach dem Jahrestreff ist vor der Jahrestreff – die nächste gemeinsame Ausfahrt in 2010 geht in den hohen Norden. Die Planung wurde schon am Samstagabend von Kathrin und Fritz Gehlhaar aufgenommen.

Nach einem gemeinsamen langen Frühstück am Sonntagmorgen verabschiedeten wir uns alle schweren Herzens voneinander und jeder fuhr mit seinem W124 nach Hause.

Ein wunderschönes Wochenende ging damit zu Ende mit vielen neuen Eindrücken und interessanten Gesprächen. Heidi und Uli noch mal ganz herzlichen Dank für die tolle Organisation und die viele Zeit der Vorbereitung, die sich unserer Meinung nach sehr gelohnt hat.

Elke Henn